Morgenimpuls 16.05.2020

 

Bibeltext:

Jesaja 51, 6: Der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich.

Wer möchte, kann dazu gerne Matthäus 7, 24-27 und Matthäus 24, 29-44 lesen.

 

Gedanken zum Bibeltext:

Wenn man mit den Menschen heutzutage redet, was das größte Problem unserer Zeit ist, dann werden die meisten sagen: „Die Klimaerwärmung.“ Trotzdem glaube ich nicht, dass wir verstanden haben, wie ernst die Lage ist: Die Erde, wie wir sie kennen, steht vor einem Kollaps.

Die Menschheitsgeschichte zeigt: Gesellschaften, die über längere Zeit in Wohlstand und Sicherheit gelebt haben, neigen dazu, sich nicht wirklich vorstellen zu können, dass sich ihre Situation irgendwann tatsächlich ändern könnte. Das war beim Volk Israel so zu Zeiten, in denen die Propheten die Menschen erfolglos warnten: „Ihr könnt nicht ewig in sozialem Ungleichgewicht und Untreue gegen Gott leben.“ Das war bei den Babyloniern so, auch bei den Römern und bei vielen anderen. Und auch wir werden kalt erwischt werden.

Die Corona-Krise ist ein warnendes Beispiel, wie wenig wir damit klarkommen, wenn unsere Lebensweise auch nur leicht ins Stolpern kommt. Schon seit Jahren haben Experten vor Pandemien gewarnt. Trotzdem waren wir nicht vorbereitet.

Weltweit haben wir wie zu den Zeiten der Propheten ein krasses soziales Ungleichgewicht. Immer weniger Menschen (auch unter uns Christen) sind bereit, nach Gottes Wort zu leben, dafür haben wir unendlich viele „Götzen“, Dinge im Leben, die wir für bedeutender halten als Gott. Es ist schon fast unheimlich, wie gut die Warnungen der Propheten im Alten Testament auf unsere Gesellschaft heute passen.

Wir können nicht sicher sein, dass es immer so weitergehen wird. Die Losung für heute aus dem Herrnhuter Losungsbüchlein warnt ganz ähnlich wie viele Wissenschaftler: Wir können nicht einmal sicher sein, dass die Erde für uns bewohnbar bleibt.  

Allerdings ist das nur die eine Seite. Gott sagt auch ganz deutlich: „Aber mein Heil bleibt ewiglich.“ Und Jesus sagt in Matthäus 24, 35: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“

Wir müssen aufwachen, wenn wir einer Katastrophe entgehen wollen. Wir müssen aber auch aufwachen und erkennen: All das, was wir auf dieser Welt haben, auch die Welt selbst, sind nicht das letzte, was wir erwarten. Gott schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde (Offenbarung 21, 1). Jesus hat die Wohnungen im Himmel schon für uns vorbereitet (Johannes 14, 1-3). Er will uns alle bei sich haben (1. Timotheus 1, 4). Er hat aber auch gesagt, dass der Weg in diese neue Welt nicht einfach zu finden und zu gehen ist (Matthäus 7, 13). Nur Jesus selbst kann uns diesen Weg führen (Johannes 14, 6). So wichtig es also ist, diese Welt zu erhalten, das wichtigste aber auf dieser Welt ist, unser Leben ganz auf ihn auszurichten und Menschen zu ihm einzuladen. Unser Leben hier ist so unendlich kurz im Verhältnis zur ewigen Herrlichkeit, die Jesus für uns vorbereitet hat (1. Korinther 4, 17). Lasst uns die kurze Zeit, die wir hier haben, nutzen, die Erde, die er uns geschenkt hat, zu pflegen anstatt sie auszubeuten und für die Menschen, mit denen wir auf ihr leben, zu sorgen und sie mit Gebeten und Taten und Worten der Liebe auf den Weg in die ewige Herrlichkeit Gottes einzuladen.

 

Frage zum Nachdenken:

Mache ich mir die richtigen Sorgen und habe ich die richtigen Prioritäten gesetzt?